Sonntag, 21. September 2014

Die Intrige - Kapitel 1 - Eine unerwartete Begegnung

Ich brauchte eine Weile, bis ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Mein "freundlicher" Helfer sendete mir eine Visitenkarte mit einer Adresse sowie einem Datum und Uhrzeit. Was sollte das? In meiner Naivität hoffte ich, er wollte für seine Mühen nur entschädigt werden. Vielleicht sollte ich ein gutes Wort bei meinem Mann einlegen, damit er - Maximilian Gerber - einen guten Dezernentenposten bekam, falls mein Mann Oberbürgermeister werden sollte. Aber musste er deswegen gleich Photos von meinem "Unfall" beilegen? Vor allem, wo hatte er diese gestochen scharfen Bilder her?

Fragen über Fragen wirbelten in meinem Kopf umher. Ich kann nicht behaupten, dass ich bei Sinnen war, als ich die Mobiltelefonnummer bei der Adresse wählte. Es klingelte: einmal, zweimal. dreimal, viermal. Mein Daumen bewegte sich schon in Richtung der Beenden-Taste, als sich eine Frauenstimme meldete: "Frau Dr. Meyer, schön dass Sie anrufen. Wir freuen uns, dass Sie uns am 17. Juni besuchen kommen." Mein Adrenalin stieg bis unter meine Haarwurzeln. Woher wusste die Dame, dass ich es war, die anrief. Hatte ihr Gerber etwa meine Nummern gegeben und überhaupt, wieso hatte Gerber meine geheime Mobiltelefonnummer? Ich atmete schwer: "Wer ist da?" "Keine Angst, wir werden uns am 17. kennen lernen. Bitte achten Sie darauf pünktlich bei uns zu sein. Es wäre schade, wenn Sie nicht mit dem nötigen Ernst an die Sache gehen." "Was meinen Sie?", stammelte ich. "Kommen Sie erstmal zu uns, dann wird sich alles weitere finden. Also, 17. Juni, 16 Uhr. Nicht unpünktlich sein." Mit diesen Worten endete die Verbindung, die Dame am anderen Ende hatte aufgelegt und ich war nicht klüger als zuvor. Panik ergriff mich. Was nun? Mit meinem Mann sprechen? Kurzfristig Urlaub nehmen, auf's geradewohl wegfahren und untertauchen?

Jemand hatte Bilder von mir und meinem Unfall. Konnte ich es riskieren, dass diese an die Presse gegeben wurden? Ich war Geschäftsführerin eines kommunalen Unternehmens, mein Mann wollte Oberbürgermeister werden.... Nein, ich musste da durch und zwar allein. Mein Mann durfte nichts erfahren. Aber wie konnte ich mich absichern? Ich checkte mit dem Tablett meine Termine für den 17. Juni. Am Nachmittag hatte ich zwei, die ich verschieben konnte, aber für den Abend stand für 20:00 Uhr ein Opernbesuch zugunsten des Fördervereins des Theaters mit meinem Mann an. Den konnte ich nicht absagen. Hoffentlich ging es gut....

An diesem 17. Juni erzählte ich meinem Mann, dass ich am Nachmittag einen Außentermin hätte, von dem ich nicht wüsste, wie lange er dauern würde. Deswegen nähme ich sicherheitshalber bereits mein Kleid für heute Abend mit.

Ich fuhr früh zur auf der Visitenkarte angegeben Adresse und erreichte beinahe eine Viertelstunde vor der Zeit das Anwesen. Von außen war nicht viel zu sehen. Ein alter hoher Zaun, dahinter dicht gewachsene Büsche um ein überraschend großes Gelände. Vom Haus war gerademal das Dach zu erkennen. Auf Google Maps hatte ich zwar nach der Adresse recherchiert, doch dort war nur eine graue Fläche. Wer immer diese Liegenschaft besaß, hatte bei Google der Darstellung seines Anwesen widersprochen. Im gemauerten Pfeiler des schmiedeeisernen Tores gab es Klingel, Kamera und Gegensprechanlage. Ich zögerte, das Seitenfenster hinunter zu lassen. Was jetzt? Wegfahren? Nein, Du darfst nicht riskieren, dass die Bilder an die Presse weitergerecht werden, sagte ich zu mir. So ließ ich das Seitenfenster hinter und drückte auf den Klingelknopf. Beinahe sofort vernahm ich Hundegebell, eine Antwort kam keine, dafür öffnete sich das Tor. Ich warte, bis es ganz offen war und fuhr langsam hindurch und sah dann zwei Dobermänner, die auf meinen Wagen zu liefen. Schnell fuhr ich mein Seitenfenster wieder nach oben und rollte langsam weiter. Der Weg war von hohen Büschen umsäumt, welche erst nach einer kleinen Biegung endeten. Da war das Haus. Hochherrschaftlich, mit einer beeindruckenden Treppe vor dem Eingang. Vor der blau angelegen Tür stand eine Frau - von der Haltung und der Kleidung her mehr eine Dame. Ich hielt bei der Treppe, blieb aber im Wagen sitzen, da die beiden Hunde hinter dem Auto nachgelaufen waren. Die Dame kam um mein Auto herum und stellte sich neben die Fahrertür, dessen Fenster ich herabließ. Die Dame begrüßte mich lächelnd: "Herzlich willkommen. Schön das Sie es einrichten konnten. Am besten stellen Sie Ihr Auto in der Garage ab. Dort gibt es einen Platz, den wir für Sie freigehalten haben." Zu den beiden Dobermännern sagte Sie: "Hermes, Hades, runter", worauf sich die beiden Hunde niederlegten und sich nicht mehr rührten.
Irina
Ich fuhr an dem Gebäude vorbei, dem sich ein Wirtschaftsgebäude anschloss. Alles wirkte gut erhalten. Wem auch immer diese Liegenschaft gehörte, am Hungertuch schien er nicht zu nagen. Etwas abseits in Richtung Straße lag die Garage, die früher sicher als Stallung genutzt wurde. Ich fuhr durch das Tor und sah nach dem für mich vorgesehenen Platz. Natürlich, dachte ich verbittert. Das passt, wer meine Telefonnummer hat, kennt auch mein Autokennzeichen. Nachdem ich meinen Wagen geparkt hatte und ausgestiegen war, blickte ich mich um. Platz für etwa zehn Autos, wobei ein Platz von einer kleinen Kutsche und zwei arg kleinen Sulkies belegt war.

Vorsichtig ging ich aus der Garage zum Haus zurück. Wer weiß, ob die Hunde noch auf ihren Plätzen lagen? Hermes und Hades waren noch dort, beobachteten mich genau. Jeder Muskel ihrer Körper war angespannt. Aber sie schienen durch den Befehl der Dame gleichsam angenagelt zu sein. Dennoch atmete ich durch, als ich die beiden mir unheimlichen Tiere passiert hatte und die Frau auf der Treppe erreichte. Diesmal unterhielt sie sich mit einem Mann. Als beide meine Schritte auf dem Kies hörten, blickten sie auf und der Mann entfernte sich, ohne dass ich ihn genau zu sehen bekam, während die Dame weiter auf mich wartete. Als ich die Treppe erreichte und hoch schritt, strecke sie ihre Hand aus: "Nochmal ein herzliches Willkommen. Sie können mich Irina nennen. Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo Sie sich frisch machen können." Verständnislos starrte ich sie an. "Was meinen Sie damit - frisch machen?" Sie winkte nur, dass ich ihr folgen soll. Unsicher gehe ich in dem edel gediegen wirkenden Gebäude hinter ihr her. An das Podest der Vortreppe schließt sich das Eingangsportal an - die Türen sind gut und gerne doppelt so hoch wie ich, gefertigt aus strahlend weiß gestrichenem schweren Holz. Innen öffnet sich ein marmorgefliestes Foyer, das über 2 halbkreisförmig verlaufende Treppen den Weg ins obere Geschoß freigibt. Rechts neben der Eingangstür steht eine sehr große Vase aus Kristallglas. Doch statt Blumen beherbergt diese Vase Stoffflecken, zumindest wirkt dies so. Irina nimmt den rechten Treppenaufgang und ich folge ihr mit etwas Abstand. Sie führt mich milde lächelnd in eine großzügiges Bad, über dessen Tür in goldenen Lettern "Personal" steht. "Im Badezimmer liegt Kleidung bereit, welche Sie nach dem Duschen anziehen", sagt Irina mit warmer Stimme. Sie weist auf einen Stuhl, über dessen Lehne ein Kostüm mit ordinär kurzem Rock, Strümpfe, ein dazu passender seidener Strumpfgürtel und eine Maske hängen. "Nicht trödeln!" sagt sie mit schärferem Ton und verlässt das Bad.
Das bereitliegende Outfit
Die Maske
In den vergangenen Tagen gingen mir furchtbare Gedanken durch den Kopf und ich hatte große Angst vor dem heutigen Termin. Aber es war nichts, was ich konkret fassen konnte. Diese Angst vor dem Ungewissen war schlimmer als alles andere. Und nun stehe ich hier in einem mir fremden, Angst einflößenden Haus und werde von einer Wildfremden angewiesen, zu duschen und mich umzukleiden. Was geht hier vor??? Meine Gedanken rasen, dann streifen meine Augen die Uhr und mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken. Der Opernbesuch - ich MUSS pünktlich sein. Voller Widerwillen streife ich also meinen Hosenanzug ab, entkleide mich völlig und verschwinde unter der Dusche. Dort steht ein teures angenehm riechendes Duschbad bereit. Nachdem ich mich abgetrocknet habe, suche ich nach Unterwäsche zum angewiesenen Outfit - nichts! Verdammt. Und die Zeit rast. Also betrachte ich das Kleid - teure Qualität, solide verarbeitet aber absolut nicht dass was ich trage. Den Tränen nahe lege ich den Gürtel an, rolle mit auf einen Stuhl gestellten Beinen erst den rechten dann den linken schwarzen Strumpf an meinen trainierten Beinen herauf. Da es ungewohnt ist, dauert es eine Weile, bis ich die Strümpfe an den Bändern des Gürtels fixiert habe. Das Kleid passt wie angegossen - ist nur für meine Verhältnisse unanständig kurz, erreicht nicht einmal das Knie. Und dann erbleiche ich, als ich die Heels sehe, die bislang unter dem Stuhl verborgen waren - nie im Leben bin ich mit solchen Absätzen gelaufen. Aber es gelingt mir überraschend gut. Nachdem ich die Maske angelegt habe, wage ich mich vorsichtig auf den Flur und gehe dann die Treppe herab.

Unten erwartet mich bereits Irina. "Drehen!" weist sie mich an; ich gehorche überrumpelt. Es sieht ungeschickt aus, wie ich auf den hohen Schuhen balanciere, ringt ihr jedoch nur ein Lächeln ab. Sie läuft gute 5 cm höher und ich bin ganz sicher, das ich mir in ihren Heels schon nach drei Metern die Füße gebrochen hätte. Wieder wendet Sie sich an mich: "In ihrem Interesse werden Sie sich Mühe geben und keine Querelen machen. Unsere Gäste sind da etwas empfindlich." "In meinem Interesse", echoe ich und jetzt erst fällt mir Irinas Anhänger auf. Was ich vorher nur als Schmuckstück in Streifenform an einer dezenten Halskette gehalten habe, scheint vielmehr ein auch als Krawattenklammer nutzbarer USB-Stick zu sein! Und ich befürchte, dass ich weiß, was dieser Stick enthält. Ihr folgend mustere ich zwangsläufig ihre graziöse Figur, die in ein knöchellanges hautenges Kleid gehüllt ist. Wenn mich nicht alles täuscht, zeichnet sich darunter keine Unterwäsche ab. Auch nicht die kleinste Hautfalte - sie ist  in beneidenswerter Form. Wir durchschreiten mit laut klackernden Stilettoabsätzen einen langen Flur. Rechterhand zweigen fünf Türen ab, über denen mit der gleichen auch beim Bad verwendeten Schrift beschriebene Schilder prangen "Klassensaal", "Hundeübungsplatz", "Spielwiese", "Dunkelkammer" und "Pferdestall". Die Nackenhaare stellen sich mir auf. Was ist das? Wohin bin ich hier geraten????
Der USB-Stick
Dann erreichen wir eine Flügeltür, die das etwas kleinere Pendant des massiven weißen Eingangsportals ist. Irina nimmt meine Hand, nickt mir zu, öffnet dann ohne weitere Worte die Tür, schiebt mich mit sanften Druck auf den Rücken in den Raum und schließt dann leise hinter mir die Tür. Nach dem gedimmten Licht auf dem Flur müssen sich meine Augen erst an das gleißende Licht gewöhnen, das durch zwei riesige verglaste Terrassentüren in den weißen Salon fällt. Das beim Öffnen der Tür vernehmbare Gemurmel verstummt und ich sehe mich vier Herren gegenüber. Mein ohnehin gedrücktes "Guten Tag" bleibt mir in der Kehle stecken, als ich meinen ehemaligen Gymnasiallehrer auf einem Sessel sitzend erkenne - Oberstudienrat a. D. Wilhelm Müller. Ich danke wem auch immer für die Maske und wage mich in die Mitte des Raumes vor. Die Männer sitzen mit Whisky-Gläsern auf im Halbkreis angeordneten Ohrensesseln, welche unmittelbar vor einem riesigen Kamin stehen. An der Seitenwand hängt ein Flachbildschirm einer Dimension, die ich noch nie im Leben gesehen habe. Der Rest der Wände ist von nicht enden wollenden Bücherreihen verdeckt, die bis zur Decke reichen und in weißen Holzregalen thronen. Davor eine rollbare Trittleiter aus Edelstahl, wie man sie in einfacherer Ausführung aus Bibliotheken kennt. Dann zucke ich zusammen - neben der Tür, nun also hinter mir, steht eine Frau und mein Entsetzen wird beim zweiten Blick grenzenlos - ich kenne sie. Es ist die knapp 60jährige Landrätin Gantz, aus dem Nachbarlandkreis. Sie kennt meinen Mann - und sie kennt mich. Da steht sie, Hände streng an der Seite in abartig hohen Sandaletten, einem Mini der den Blick auf den Rand ihrer roten Halterlosen zulässt und das schlimmste - mit einer leuchtend roten Perücke auf dem Kopf. Sie mustert mich neugierig, scheint mich aber nicht zuordnen zu können. Starr wie eine Salzsäule steht sie an ihrem Platz.
Lamdrätin Gantz
Dann geht alles sehr schnell. Müller steht auf kommt auf mich zu, gibt mir einen Handkuss, er bietet mir seinen Arm an, ich hake mich ein und er führt mich ohne weitere Worte aus dem Salon. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, wie der Bildschirm eingeschaltet wird - ich sehe allerdings nicht, was er zeigt. Mit vollendeter Höflichkeit geleitet er mich durch die Tür unter dem Schild "Klassensaal". In dem Moment erinnere ich mich an Gerüchte, die damals über ihn an der Schule kursierten, aber von den meisten als böse Nachrede abgetan wurden. Wir betreten den Raum, der wie ein Klassenzimmer eingerichtet ist. Vorn ein altmodisches Pult, dann drei Doppelschülerbänke. Grinsend hebt er in dozierendem Ton an: "Hören Sie Madame, Sie sind in den nächsten Minuten meine kleine Heidi. Machen Sie sich bitte Zöpfe." Er legt mir zwei himmelblaue seidene Schleifen hin. Meine Proteste werden mit einem Gang zu einer Hohlwand quittiert, von der er einen etwa 1,2 m langen Rohrstock nimmt. Dann, als wär er ein anderer Mensch, schnarrt er: "DU machst was ich sage, sonst setzt es Striemen. An Stellen, die jeder sieht!" Ganz leicht touchiert er meinen Handrücken, umspielt mein Gesicht und sticht, einem Fechter gleich mit einem Ausfallschritt den Mann dem alten knorrigen Mann nicht zugetraut hätte zwischen meine Oberschenkel. Zu Tote erschrocken presse ich diese instinktiv zusammen. Er nickt nur und weist auf die Schleifen. Mit zitternden Fingern binde ich mir zwei Pferdeschwänze und sehe ihn dann unsicher an. "Hierher." presst er mit seltsam hechelnder Stimme heraus und weist auf die erste Schulbank. Erst als ich mich langsam auf die harte Holzoberfläche setze, von ihm in die Mitte dirigiert, sehe ich deren Besonderheit: ganz an den äußeren Enden sind zwei Lederfesseln dicht über dem Boden angebracht. Ohne ein weiteres Wort greift er an mein rechtes Bein. Ohne auf meinen gedämpften Schmerzensschrei zu reagieren bindet er es in die Fessel. Als er dasselbe kurz darauf mit meinem linken Bein tut, führt das dazu, dass mein Kleid hochrutscht und einen Blick in meine unrasierte Spalte freigibt. Die Spreizung ist so extrem, dass sie leicht offen steht. Was dann folgt, passiert ebenso schnell wie schlimm: Meine Hände werden in Lederriemen an den äußeren Vorderkanten des Tisches gebunden. Es ist eine diabolische Stellung - wenige cm fehlen zur Bank so dass ich nicht sitzen kann. Meine Brüste werden auf den Tisch gedrückt. Meine Oberschenkelmuskeln tanzen ob der ungewohnten Anspannung. Während der Augenblicke, in denen ich von meinen körperlichen Strapazen abgelenkt war, hat sich der alte Lehrer mit zitternden Fingern die Hose geöffnet. Voller Entsetzen sehe ich, wie er einen kleinen Wurm zum Wachsen bringt. Und dann trafen mich zwei Spermaladungen. Die erste ins Gesicht das flach auf dem Tisch lag, die zweite  mein rechtes, von einem Strumpf umhülltes Bein. An beiden Stellen fühlte ich brennende Wärme.Dann wandte sich der alte Studienrat hustend ab, brachte den Rohrstock an seinen Platz zurück und verließ den Raum, mich gefesselt zurücklassend. Allerdings nur kurze Zeit, denn mit klackernden Absätzen näherte sich die Landrätin. Wortlos leckte sie mir alles Sperma aus dem Gesicht. Dann, als ob sie unter Beobachtung stünde, ging sie auf die Knie, legte beide Hände auf den Rücken und leckt das Sperma von meinem Oberschenkel. Erst danach löste sie meine Fesseln. Verdutzt und verwirrt stehe ich auf, reibe die Stellen, an denen ich gebunden war, dann stöckelte ich geistesabwesend hinter ihr her. Zurück in den Salon ...

Sonntag, 14. September 2014

Die Intrige (Prolog)

Mein Name tut nichts zur Sache. Wohl aber meine Lebensumstände: Ich bin 45, seit 20 Jahren mit einem Berufspolitiker verheiratet und habe eine siebenjährige Tochter. Meine Eltern haben mich, selbst aus einfachen Verhältnissen stammend, streng konservativ erzogen und mir mit viel Mühen ein Studium der Politik- und Wirtschaftswissenschaften ermöglicht. Ich veröffentliche meine Geschichte hier als Warnung, damit andere Personen nicht das mitmachen müssen, was ich in den letzten Monaten meines Leben durchleben musste.

Vor ein paar Jahren kandidierte mein Mann für den Posten des Oberbürgermeisters, während ich zu diesem Zeitpunkt Hauptabteilungsleiterin eines kommunalen Unternehmens war. Etwa acht Wochen vor der Wahl hatte ich auf der Rückfahrt von einem Verbandstermins einen Unfall - zumindest glaubte ich das. Erst viel später erfuhr ich, dass dies kein Unfall, sondern bis ins letzte durchdachte Manipulation war. Als ich es erfuhr, war es zu spät und es gab kein zurück für mich.

Der Termin war anstrengend und selbst fünf Tassen Kaffee verhinderten nicht, dass ich mich unter den Menschen müde fühlte. Die Müdigkeit war aber verflogen, als ich an diesem sonnigen Frühsommernachmittag nicht den schnellen Weg über die Autobahn nahm, sondern, wie von einem Bekannten meines Mannes empfohlen, durch eine beeindruckende Allee nach Hause strebte. Bevor der alte Baumbestand begann, passierte ich einen Hochsitz, von dem man die sich bis zur Allee ziehende Wildwiese über hunderte Meter gut überblicken konnte. Ich bemerkte nicht, dass der Hochsitz besetzt war und selbst wenn es mir aufgefallen wäre, hätte ich nichts darauf gegeben. Das Seitenfenster war offen, ich glitt langsam dahin und die frische würzige Luft füllte den Wagen aus. Aus den Lautsprechern klang betäubend laut Tchaikowskys "Overtüre 1812" und als beim Finale das Orchester eine mich umgebende Wand aus Glockenklang nachbildete knallte es. Aus dem Augenwinkel sah ich ein Fahrrad zur Seite fliegen. Mein Bremsen riss mich aus der Musik; ich stand nach 20 Metern rannte zurück. Und da war nicht nur das Fahrrad. Neben dem verbogenen Rad lag ein blutender Mann. Und dann, als wenn alles nur erdenklich Schlimme zusammenkam, kam in rasantem Tempo ein Auto aus Richtung des Tagungsortes. Ich erkannte wer dort austieg. Es war der Bekannte meines Mannes, der mir die Strecke empfohlen hatte. Bevor ich den Unfallort erreichen konnte legte er seinen Finger an den Hals des Radfahrers, schüttelte betroffen den Kopf und kam zu mir gerannt. Fahren sie los. Ich kümmere mich um alles. Als ich protestieren wollte zischte er mich an: "Das wird Ihnen und Ihrem Mann den Hals brechen, wenn das publik wird. Wollen Sie das?" Überrumpelt schüttelte ich den Kopf und folgte seiner glasklar logischen Empfehlung mit seinem Wagen nach Hause zu fahren und ihm zu vertrauen.

Zurückblickend war mir nicht nur unbekannt, dass auf dem Hochstand jemand saß. Ich wusste auch nicht, dass dieser Mann mit einer Hochleistungskamera gestochen scharfe Fotos schoß, auf denen ich, mein Wagen und das Opfer zu erkennen waren.  Ich wusste nicht, dass der "gute Bekannte" der ärgste innerparteiliche Konkurrent meines Mannes war. Ich wusste nicht, dass dieser, kaum dass ich den Unfallort auf sein vorgeblich hilfreiches Drängen verlassen hatte, den Wagen an das quicklebendige Opfer heranfuhr und unglaublich tragisch aussehende, wenngleich zu 100 % gestellte Fotos machte. Was ich wusste war, dass ich schon am kommenden Tag meinen komplett reparierten Wagen von ihm zurückbekam. Zusammen mit dem Hinweis, strengstes Stillschweigen zu bewahren. Ich durchlebte die Hölle. Aber ein Tag verging, ein weiterer, eine Woche, ein Monat - und nichts passierte. Ich begann mir einzureden - wenngleich wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens war, dass ich all dies nur geträumt hatte. Wie ich nach sechs Wochen erkennen musste war dem beileibe nicht so.

Der Briefumschlag der kam, war groß. Meine Privatanschrift, kein Absender. Als ich den Inhalt herausholte, sank ich kreidebleich auf einen Sessel. Mir wurde schwindelig. Photos: Der Unfall in Details, wie selbst ich sie nicht mehr in Erinnerung hatte. Gut erkennbar: Mein Wagen, mein Nummernschild. Ich, wie ich am Wagen stand, die Hände vor den Mund geschlagen. Das Opfer, das zusammen mit seinem Fahrrad in einer Blutlache auf der Straße lag.
Ein weiterer Griff in den Umschlag förderte eine edle Visitenkarte auf starkem teuren Büttenpapier zu Tage. Die Adresse sagte mir nichts. Der handschriftliche Vermerk auf der Rückseite - "Donnerstag, den 17. Juni, 16 Uhr - Gruß Maximilian Gerber" - ließ mir das Blut in meinen Adern gefrieren.

Ich bin.... wie?

Das Leben gleitet dahin, Tag um Tag, Woche um Woche, die Jahre Vergehen. Die täglichen Verpflichtungen, die Verantwortung, die Aufgaben, die Termine sind wichtige Bestandteile meines Lebens, das ich liebe und nicht ändern möchte. gleichwohl gibt es hier diese "zweite Welt", die mein Leben nicht nur unwesentlich bereichert.
Mein neuer Spielpartner hat ein paar Bilder aus dem Netz "gefischt", anhand derer ich mir bewusst machen soll, wo ich herkomme, was ich bin und was ich sein möchte.



Der Bürojob fordert mich voll. Hausarbeit, gerade solche wie die abgebildete, ist ergänzend dazu keine Forderung, sondern nur notwendiges Übel. Ehrlich gesagt hasse ich sie! Vermutliche werden wir uns irgendwann doch eine Haushaltshilfe zulegen.
Meine gesamte "Zweitexistenz" hier ist auf dem Diabolischen aufgebaut. Dies ist aber nur in meinem Inneren und tritt bei Spielen kaum zu Tage.
Brav? Gehorsam? Schwach? Ganz gewiss nicht, es sei denn die "Argumente" sind erdrückend. Dies sollte also Voraussetzung jeglichen Spiels hier sein.
Hier habe ich meine Leine noch in der Hand, ein letzter Strohhalm sozusagen. Dies muss und darf aber nicht so bleiben. Oder seid Ihr da anderer Meinung?
















Und wenn ich erst falle, ist der Fall unendlich tief. Und je tiefer er ist, umso mehr und tiefere Lust gewinne ich aus dem Spiel. Und dafür bin ich hier und im SMC!
















Nina (Ostzonenluder)

Sonntag, 7. September 2014

Ich bin in neuen Händen

Seit kurzem habe ich wunderbare Rollenspiele mit meinem neuen Spielpartner. Er spielt allerdings nur mit mir, wenn ich diese im Nachgang regelmäßig hier veröffentliche. Dies wird nun sukzessive geschehen. Ab sofort sind also auch wieder Wünsche, Anregungen und Hinweise sehr willkommen.

Nina (Ostzonenluder)